Bestwig. Das Missionsmagazin „kontinente“ ist im Bereich der kirchlichen Presse etwas Einmaliges. Darin waren sich der Apostolische Nuntius Erzbischof Nikola Eterović, der Chefredakteur der Katholischen Nachrichtenagentur KNA, Ludwig Ring-Eifel und WDR-Moderatorin Gisela Steinhauer bei der Feier des 50-jährigen Bestehens im Kölner Maternushaus einig.
Denn das Heft ist ein Gemeinschaftsprodukt von 25 Ordensgemeinschaften sowie missio Aachen und missio Niederlande. Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel aus dem Bergkloster Bestwig gehören seit Beginn zu den Mitherausgebern und sind Mitgesellschafter des Verlages.
„Gemeinsam haben wir jetzt die Struktur des Magazins überarbeitet, das pünktlich zum Jubiläum in neuer Aufmachung erscheint. So ist das Heft auch ein positives Zeichen von Solidarität in der Kirche“, sagt Schwester Aloisia Höing, Mitglied des geschäftsführenden Gremiums von kontinente.

Beim Gespräch auf dem Podium: Erzbischof Charles Palmer-Buckle aus Ghana, Sr. Aloisia Höing und WDR-Moderatorin Gisela Steinhauer (v.l.). Foto: © Ulrich Bock
Aus den Bergklöstern in Bestwig und Heiligenstadt nahm sie unter anderem mit Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow, der früheren Generaloberin Schwester Christa Maria Henninghaus, Missionsprokuratorin Schwester Klara Maria Breuer und der langjährigen Vertreterin in der Gesellschafterversammlung, Schwester Maria Dolores Bilo, an der Jubiläumsfeier teil. Schwester Aloisia wurde vor den 130 Gästen auch von Gisela Steinhauer interviewt.
Sie unterstich: „In Deutschland erleben wir nur einen Ausschnitt der Weltkirche. Kontinente aber holt die ganze Welt in ein Magazin. Durch einzigartige Reportagen aus Regionen, aus denen sonst niemand berichtet.“ So sei kontinente Sprachrohr für die Armen und helfe, globale Zusammenhänge zu verstehen.
Die erste Ausgabe erschien im Januar 1966. Damals hatten sich 13 Herausgeber zusammengeschlossen, um gemeinsam ein hochwertiges Magazin zu schaffen. Dass die Ordensgemeinschaften ihre Kräfte bündeln und ihre Missionsarbeit neu definieren, war ein Auftrag des Konzils. „In diesem Geist ist kontinente entstanden“, erinnert sich Schwester Aloisia. Prälat Klaus Krämer, Präsident von missio in Aachen, betont: „Mit heute 27 Herausgebern ist man stärker als allein. Jeder bringt seine eigene Charakteristik ein. Dieser Reichtum spiegelt sich in der Zeitschrift wider.“ Das Magazin, das sechsmal jährlich erscheint, hat eine Auflage von 200.000 Exemplaren.

Sr. Maria vom Berge Karmel Tietmeyer und Sr. Christa Maria Henninghaus (v.l.) aus dem Bergkloster Bestwig erinnern sich an die Anfänge des Magazins. Foto: © Ulrich Bock
Zwei Schwestern erinnern sich
Zwei Schwestern, die das Heft über die ganze Zeit begleiteten, sind die frühere Generaloberin und langjährige Missionsprokuratorin Schwester Christa Maria Henninghaus sowie die frühere Redakteurin Schwester Maria vom Berge Karmel Tietmeyer, die beide im Bergkloster leben. Schwester Maria vom Berge Karmel arbeitete 1966/1967 zum ersten Mal in der Zentralredaktion mit, damals noch in Essen. Zunächst mit Sekretariats-Aufgaben betraut, verantwortete sie bald auch den Eigenteil der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel.
Ihre ersten Berichte setzten sich vor allem aus Briefen zusammen, die von den Ordensniederlassungen aus Bolivien und Brasilien kamen. Sie waren Wochen unterwegs. E-Mails gab es damals noch nicht, telefonieren war schwierig und teuer. „Auch Fotos aus den südamerikanischen Ländern kamen nur selten“, erinnert sie sich.
Zum Werkzeug der Redaktion gehörten neben der Schreibmaschine vor allem Papierbögen, Schere und Klebstoff. Die geschriebenen Artikel wurden von der Druckerei gesetzt. „Die Druckfahne haben wir dann zerschnitten und als Umbruch auf den Bogen geklebt. Dazwischen haben wir Platzhalter für die Fotos eingespiegelt. Dann ging der Bogen wieder zur Druckerei“, erklärt Schwester Maria das Vorgehen.

Den Gottesdienst zum Jubiläum in der Kölner St. Ursula-Kirche zelebrierte der Apostolische Nuntius für Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović (m.). Foto: © Fritz Stark
Ein zweites Mal war sie von 1977 bis 1981 in der Zentralredaktion tätig – dann in Köln, wo der Verlag bis heute ansässig ist. Und danach wählten sie die Herausgeber zweimal in das geschäftsführende Gremium. „Bis heute schlägt mein Herz für kontinente“, sagt die Ordensfrau.
Schwester Christa Maria betont, dass über das Magazin in Deutschland viele Kontakte entstanden: „Vor allem in Pfarrgemeinden, in denen unsere Ordensschwestern tätig sind.“ Bis 2009 leitete die heute 89-Jährige die Missionsprokur. So lange war sie in die Produktion jeder Ausgabe eingebunden. Noch immer steht sie mit vielen Mitschwestern in Südamerika, in Mosambik und Rumänien in Kontakt. Und sie weiß: „Auch auf den anderen Kontinenten wird kontinente aufmerksam gelesen.“
Gegen eine Gebühr von 12,90 Euro im Jahr lässt sich das Magazin beziehen. Weitere Informationen unter www.kontinente.org.
Quelle: Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel / SMMP