Bestwig / Ramsbeck. Ist es „Familientradition“? Ist es gewachsenes Interesse an der Heimatgeschichte? Oder ist es die Bereitschaft, sich für seine Ortsgemeinschaft zu engagieren? – Es ist von allem etwas: Anne Karen Humpert ist neue Ortsheimatpflegerin für Ramsbeck, Andreasberg, Wasserfall, Dörnberg, Berlar sowie Ober- und Untervalme.
Bürgermeister Ralf Péus überreichte jetzt gemeinsam mit seinem Allgemeinen Vertreter Klaus Kohlmann die Ernennungsurkunde an Anne Karen Humpert. Zuvor hatte der Bestwiger Gemeinderat sie einstimmig in dieses Amt gewählt. Anne Karen Humpert folgt damit auf Engelbert Prein – ihren im Jahr 2017 verstorbenen Vater, der über 31 Jahre als Ramsbecker Ortsheimatpfleger zu Institution und „Gesicht“ der heimatgeschichtlichen Arbeit im Valmetal geworden ist. Dennoch gehe es um mehr als einfach „nur“ darum, eine Arbeit fortzusetzen, bekennt Anne Karen Humpert: Beide Eltern hätten eine starke Bindung zum Ehrenamt gehabt; das habe sie ebenso geprägt wie das heimatgeschichtliche Engagement ihres Vaters: „Das habe ich alles mitbekommen.“
Und schon in den vergangenen Jahren hatte sie Engelbert Prein mehr und mehr in seinen Aktivitäten unterstützt: Anne Karen Humpert pflegte das umfangreiche Archiv, hielt Vorträge und dokumentierte das Geschehen in Ramsbeck als „Ortsfotografin“. Ihre Fotodokumentationen zu besonderen Veranstaltungen in Ramsbeck stoßen stets auf viel positive Resonanz: „Ich spüre ein großes Interesse an der Ortsgeschichte – bei Vereinen, aber auch gerade bei den Jüngeren.“
Die Aufgaben eines Ortsheimatpflegers sind vielfältig. Unter anderem gehören dazu die Bereiche Natur und Landschaft, Ortsgeschichte, Boden- und Baudenkmalpflege, Baupflege, Volkskunde, Schrifttum, niederdeutsche Sprachpflege sowie die Jugendarbeit und Zusammenarbeit mit Schulen. Wichtig ist auch die Kontaktpflege: Der Ortsheimatpfleger soll neben diesen Aufgaben mit allen in seinem Bereich tätigen Heimatpflegern, Heimatvereinen und sonstigen Personen und Organisationen auf dem Gebiet der Heimatpflege zusammenarbeiten.
Natürlich sei das Ganze mit Arbeit verbunden, bekennt Anne Karen Humpert – aber es mache auch Spaß: „Und wenn man Dinge mit Passion angeht, fallen sie nicht schwer.“ Ein Vorteil sei natürlich, dass sie durch das Engagement ihres Vaters auf ein umfangreiches Archiv sowie einen riesigen Erfahrungsschatz zurückgreifen könne: „Aber man darf so etwas nicht nur bewahren – man muss es in die Gegenwart tragen“, so die Ramsbeckerin. Durch ihre berufliche Tätigkeit als Lehrerin weiß Anne Karen Humpert, dass auch junge Menschen sehr offen für ihre Heimat sind: „Gerade deshalb darf man solche Schätze, die sich angesammelt haben, nicht einfach in den Schrank packen.“ Denn es gehe nicht allein um Vergangenheit, unterstreicht Anne Karen Humpert: „Es geht um ein Bewusstsein für Werte, die auch heute wichtig sind.“
Quelle: Gemeinde Bestwig
Foto: © Gemeinde Bestwig